Montag, 16. Februar 2015

Sonntag: Saigon, Minnesota und das Leben der Nina Simone

Haus der Berliner Festspiele by Lilly Flowers
Saigon, offiziell Ho Chi Minh Stadt, wird in "Cha và con và" (Unsere sonnigen Tage) der Mittelpunkt des Fotografiestudenten Vu. Doch immer wieder ist er bei seinem Vater, der im Mekong-Delta wohnt.  Hier herrscht ein rauhes patriarchales Gefüge, die Frau ist dazu da, um dem Mann zu dienen, ihm das Essen zu kochen, zu servieren und dann wieder abzuräumen. Gegessen wird geschlechtergetrennt und der Vater sucht für den schüchtern erscheinenden Sohn die zukünftige Frau aus, die als Waise in Abhängigkeit von ihm lebt. Doch der Sohn ist mehr an seinem besten Freund interessiert, aber dieser hält sich immer etwas auf Distanz, scheint eher bisexuell. Er vertickt im Nachtclub, in dem er als Barkeeper arbeitet, Drogen an die jungen Menschen, die ihrer elterlichen Welt entfliehen, oder ihre Armut vergessen wollen. Die Welt der Techno-Disko kontrastiert sich mit dem traditionellen Gefüge auf dem Land.
       In Minnesota betrachtet die sehr persönliche Dokumentation "The Seventh Fire" Native Americans, die ihr Zuhause im Ojibwe Reservat haben, ein zerstückeltes Leben von zwei Männer zwischen Kindern, Knast und Drogen. Es scheint keine Möglichkeit, eine sinnvolle Struktur ins eigene Leben zu bringen, der Müll wird in der improvisierten Verbrennungsanlage vor der Tür abgefackelt und die Kinder rund um Drogen produziert und groß gezogen. 
       "What Happened, Miss Simone?" erzählt, in der von ihrer Tochter Lisa Simone Kelly mitproduzierten Dokumentation, das politische und private Leben der wunderbaren Sängerin, Pianistin und Songschreiberin Nina Simone.

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