Dienstag, 9. Februar 2016

Die Berlinale 2016 steht schon vor der Tür

..., ihr Atem beschlägt das Glas und ihre Hand hebt sich bereits Richtung Klingelknopf. 
Ja, seit Montag hätten wir schon Karten kaufen können, doch wir waren noch nicht durch mit dem großen Programm. Und da wir keine Wettbewerb-Freaks sind, müssen wir auch nicht zum frühen roten Teppichtermin, um Menschen zu betrachten, die wir sonst nur auf der Leinwand sehen.
Mal schaun, ob wir morgen noch eine Karte für Já, Olga Hepnarová bekommen, eine Doku über die 22-Jährige, die als Letzte 1975 in der Tschechoslowakei öffentlich hingerichtet wurde. Die Todesstrafe in Westdeutschland wurde 1949 abgeschafft, das letzte nicht-militärische Todesurteil in der DDR wurde 1951 vollzogen. Doch auf der Berlinale erwarten wir ja auch keine leichten Themen und die Entscheidung über die weltweit endgültige Abschaffung der Todesstrafe steht leider immer noch aus.
Auf den Samstag freuen wir uns immens, um endlich mal wieder etwas länger im Kino rumzusitzen. Denn da kommt, juhu, ein Zwölfstundenfilm. Ulrike Ottingers Chamissos Schatten startet kurz nach dem Frühstück um 10 Uhr und wird so gegen Mitternacht zum Ende kommen. Wir freuen uns auf Ottingers Erzähltalent, ihren Blick auf die Beringsee zwischen Sibirien und Alaska und die Geschichten und den Flow der Menschen, immer mitgedacht, dass da ja eine Kamera dafür rumstehen muss. Das die USA und Russland sich eine Staatengrenze teilen, kommt uns kurz dazu in den Sinn, diese beiden Nachbarn, die so wenig Gemeinsamkeiten teilen wollen (außer den Kapitalismus, oder?). 
Ein bisschen grummeln wir mit den Verantwortlichen der Filmauswahl ja schon. Jedes Jahr hoffen wir, dass es wieder mehr Filme vom afrikanischen Kontinent in dieses große Festival schaffen. Das Forum würde sich nach seinem Selbstverständnis dafür eignen, falls sie nur niederschwellig rangehen wollen. Aber nein, dieses Jahr sind es wieder weniger als letztes und das Jahr davor. Gut für die BerlinerInnen, dass es AfricAvenir gibt, die öfter mal entsprechende Filme zeigen. 
Doch jetzt hurtig: Pläne machen, Wäsche waschen und Müsliriegel einkaufen...

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