Freitag, 27. Januar 2017

Things To Come - Die Berlinale 2017 naht

   Dem Science Fiction, einem Genre, dass sich ja leider nicht so oft in die Berlinale verirrt, nimmt sich dieses Jahr die Retrospektive an. Tja, das bedeutet, die Sektion, die auf der Berlinale in die Vergangenheit blickt, nimmt sich deren Zukunftsvorstellungen an. Das kann ja ganz witzig werden,
creative comon licence by Lilly Flowers
doch wir sollten die damaligen technischen und handwerklichen Möglichkeiten nicht mit den bandscheibenschädigenden Computereffektbauten von heute vergleichen. Da der Schwerpunkt wohl auf den dünsteren Zukunftsvorstellungen früherer FilmemacherInnen liegt, kommt ein als Brille eingesetzter Haarring dann auch nicht in Frage.
   Welche vorher und nachher tiefer in die menschlichen Zukunftsvorstellungen eintauchen möchte, kann sich in die Ausstellung "Things To Come" der Deutschen Kinematek, direkt über dem Kino Arsenal, begeben. Mit "District 9" und der Serie "Real Humans" ist sie dabei - trotz Zukunftsvision - bei der Menschheit der Gegenwart. Vielleicht strandet demnächst ein Raumschiff, weil der Treibstoff oder die Nahrung ausgegangen ist? "Fremdeln" wir dann noch mehr, wie bei den Menschen, die schon mit uns zusammen auf der Erde wohnen? Hätten wir mit unseren eingeschränkten Wahrnehmungsmöglichkeiten überhaupt die Fähigkeit, die von uns auch als "Aliens" benannten Lebewesen zu erkennen? Geschweige denn, in kommunikativen Austausch zu treten - wo das doch schon mit der eigenen Familie schwierig ist. "Real Humans" hat fast etwas von "The Walking Dead" und stellt die Frage nach der berühmten Menschlichkeit der Menschen.
   Wir hoffen doch sehr, dass die Berlinale in Zukunft auch ein Augenmerk auf die Zukunft hat und es mehr entsprechende Filme in die verschiedenen Sektionen schaffen. Wir vertrauen dann auch auf die gewohnt gute Filmauswahl, die sich auch immer der Kritik an der Politik des Heute und Gestern annimmt...für die kürzere Berlinale-Zukunft, bis das Programm 2017 erscheint, lässt sich schon mal in den Pressemitteilungen schmökern...

Freitag, 6. Januar 2017

"National Bird" - Berlinale-Doku am 11.1.17 in der AdK

   Dieser "Nationale Vogel" in seiner verspielten Form war bei kleinen und großen Jungs ein beliebtes batteriebetriebenes Weihnachtsgeschenk für 2016.
   Von Sonja Kennebeck wurde dieser "National Bird" in seiner monströsen Art in einem äußerst sehenswerten Dokumentarfilm bereits auf der 66. Berlinale vorgestellt.

CC BY-SA 3.0 Lilly Flowers
  
Sonia Kennebeck, investigative Journalistin und bekannt durch die ARD-Doku „Sex - Made in Germany“ über Prostitution in Deutschland, stellte mit „National Bird“ ihren ersten abendfüllenden Dokumentarfilm vor.
   Sie gibt darin Einblicke in das U.S.-Drohnenprogramm, gesehen mit den Augen von SoldatInnen und Überlebenden und stellt die Frage, ob Gewalt und Gegengewalt sich bedingen müssen.
   Zwei Jahre arbeitete sie, zusammen ihrer Produzentin, im Stillen, um bei ihren Recherchen nicht behindert zu werden. Namhafte Unterstützung fanden sie dabei zu ihrem Schutz in Wim Wenders und Errol Morris. Ihr Augenmerk gilt bewusst auch den beteiligten Frauen, deren Ansichten sie gelegentlich als Beitrag zum gesellschafts-politischen Gesamtbild einforderte.

Warum wir darauf hinweisen? ... weil uns Frau Kennebeck im Interview nach der Filmvorführung 2016 zusätzlich zu ihrer Doku sehr beeindruckt hat und wir uns wünschen, diese würde viel Publikum finden.
Am Mittwoch, den 11. Januar 2017, 19 Uhr, zeigt die Akademie der Künste den Film, gefolgt von einem Gespräch mit der Filmemacherin, Wim Wenders, u.a.