Arsenal, Prinzessinnengärten by Lilly Flowers |
Danach ging es in die Kleinstadt Troy, um die 50Td EinwohnerInnen, im Bundesstaat New York. Dort lebt die schon etwas ältere Helen mit ihrem Mann Roy, die eine Reborn Doll, auch als fake baby bezeichnet, wie ihr echtes Baby mit zum Einkaufen nimmt und jede Nacht aufsteht, um ihm eine Flasche zu geben. Wie die RegisseurInnen Rania Attieh und Daniel Garcia erzählten, war ihre Begegnung mit dieser Form der Puppen, die einem echten Baby täuschend ähnlich sehen und von manchen Frauen wie ein wirkliches Baby behandelt werden, ein Grund, den Fokus ihres Films darauf auszurichten. Die zweite Helen im Film lebt auch in Troy und geht zusammen mit ihrem Partner davon aus, dass sie schwanger ist. Es geschehen unerklärliche Dinge in der Stadt, es wird gesagt, ein Meteorit könnte eingeschlagen und deshalb würden sich einige Menschen merkwürdig verhalten, sie starren an Wände und manche verschwinden. "H." bringt dieses normale Leben in der Stadt Troy zusammen mit der Sehnsucht von zwei Frauen, die ein Kind als ein Teil ihres Lebens haben möchten. Die jüngere Helen bildet mit ihrem Mann zusammen ein KünstlerInnenehepaar, das durchaus den aggressiven Anteil in einer engen Beziehung in ihrer Kunst ausdrückt. Vor StudentInnen erklären sie, das sie als Paar einen schonungslos ehrlichen und offenen Umgang miteinander pflegen. Nach vierzig Jahren Ehe stellt Roy betrübt gegenüber einem Freund fest, dass er immer wieder seine Ehe mit Helen in Frage stellt, die so scheinbar harmonisch ist. Das KünstlerInnenehepaar trifft inzwischen der Schock einer möglichen Scheinschwangerschaft und lässt sie erstmal sprachlos in ihrer bis dahin perfekt designten intellektuellen Ehe zurück. Ein bisschen Science Fiction bringt die Beziehungsfragen, die hinter den alltäglichen Arrangements schlummern, in den Alltag und macht mehr Denkanstöße auf, als von der jungen Crew mit seinen fünf ProduzentInnen wahrscheinlich intendiert war...als ZuschauerIn kann man in der kühlen Winterlandschaft Troys so persönlich angesprochen, gut mitgehen, doch falls jemand mehr von Helenas Troja erwartet, wird ersiees außer ihrem Kopf nicht viel zu sehen bekommen. Dafür gibts ja dann andere Filme, die leider nicht immer diese Tiefe erreichen.
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