Donnerstag, 2. Februar 2017

Ja, vorher noch schnell ins Kino zu ... Hidden Figures

   Ja, am Film kritisieren lässt sich, dass der damals wieder erblühende Kapitalismus nicht kritisiert wird. Auch dass diese drei afroamerikanischen Ingenieurinnen glücklich in der schwarzen bürgerlichen Mittelschicht sind, wird nicht bemängelt. Wie auch die rein heterosexuelle Orientierung aller Beteiligten und auch der hochgehaltene Patriotismus während des Kalten Krieges als gegeben gesetzt wird. 
  
Uhura küsst Kirk
...das kam später
Doch darf ein Film in der Zeit, in der die Berlinale ihren politischen Anspruch hochhält und trotzdem auch dort eine gläserne Decke gegen weibliche Filmschaffende existiert, nicht auch mal nur drei afroamerikanische Frauen zeigen, die es in einer Zeit der Rassendiskriminierung schaffen, in männlichen Berufen zu den ganz Großen zu zählen? (Und ja, auch die Schlechterstellung in Posten und Bezahlung wird thematisiert.)

   Die Black Panther kommen auch nicht vor, doch Martin Luther King spielt durchaus als politisch wichtige Figur eine kleine Rolle zur Erklärung des Zustands der US-Gesellschaft für afroamerikanische Kinder. Mit FSK 0 Jahren versehen, ist es durchaus auch ein empfehlenswerter Familienfilm. Und für zwei Stunden Laufzeit auch ein leichter Film mit schwerem Inhalt, bei der Berlinale gibt es dann bestimmt auch wieder welche, die es andersrum halten.
   Glücklicherweise ist dieser Film nun auch für die Oscars nominiert, wobei der filmintellektuelle Mensch diesen goldigen Männchen ja nicht zuviel Gewicht geben möchte und diese Filme deshalb nur auf der Ebene der Symbolik neugierig betrachtet... Von dem mit 14 Oscars nominierten LaLaLand spricht mensch ja schon, wir vermeiden hier eine Kritik anhand obiger Merkmale und hoffen für Hidden Figures. 
   Übrigens, der Film zeigt auch Humor. Und er ist ein Lob auf die Freundschaft, gespielt von drei faszinierend dabei zu betrachtenden Schauspielerinnen.

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